IT MVP Guide

MVP-Projekte technisch bestmöglich umsetzen

Wie man als IT mit inkrementeller Entwicklung und Continuous Delivery MVPs optimiert

Die Wahl des richtigen technischen Ansatzes in der Entwicklung ist fundamental wichtig, um ein MVP schnell und nachhaltig zu realisieren. Inkrementelles Vorgehen bei der Entwicklung kann einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg eines MVPs leisten. Wenn sie richtig durchgeführt wird, erhöht inkrementelle Softwareentwicklung den Durchsatz an Änderungen und fördert eine agiles Mindset hinsichtlich Testing und Automatisierung.

Leseprobe – Kapitel 03

Technische und Business-Vorteile inkrementeller Entwicklung für MVPs

Es gibt eine Vielzahl von Techniken zur Entwicklung und dem Deployment neuer Anwendungen in IT-Abteilungen. Zwei der Hauptkriterien, die bei der Entscheidung für eine Deployment-Strategie ausschlaggebend sein sollten, sind die Auswirkungen von Änderungen auf das System und auf die Endbenutzer. In dieser Hinsicht macht die schiere Anzahl von Anpassungen, die mit einem MVP-Prozess verbunden ist, eine Form der inkrementellen Softwareentwicklung zur besten Wahl.

MVPs und inkrementelle Ansätze haben viele Gemeinsamkeiten, sind aber nicht identisch. Jedes einzelne Inkrement muss per Definition nutzbar sein. Es muss aber nicht zwangsläufig bereits die Feature enthalten, die das MVP “viable” machen. Mit jedem Sprint wird das Inkrement weiter verbessert, bis es den Status des MVP erreicht hat und der Product Owner sich für ein Release entscheiden kann.

Branchenwissen

E-Commerce MVPs wichtiger denn je

MVPs im E-Commerce sind vor allem digitale Produkte und Services wie z.B. Online Shops, Content Portale, Marktplätze oder mobile Apps. Das Was ist allerdings weniger wichtig als das Wie. Denn spätestens die Krisensituation im Frühjahr 2020 hat die Bedeutung von schneller Handlungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit in sich wandelnden Märkten deutlich gemacht. MVPs bieten genau das und sind somit wie geschaffen für schnelllebige Märkte im E-Commerce, denn kein Unternehmen kann es sich mehr leisten für die Erschließung digitaler Vertriebskanäle oder zusätzlicher digitaler Touchpoints mehrere Monate zu brauchen. Ein E-Commerce MVP kann je nach Umsetzung bereits nach wenigen Wochen zum Go-Live gebracht werden und anschließend anhand von echtem Nutzerfeedback weiterentwickelt werden. Geschwindigkeit und Kundenzentrierung sind Eckpfeiler eines MVPs und zentrale Erfolgsfaktoren im digitalen Handel.

Hintergrundwissen

Was genau ist ein MVP?

Das „Minimum Viable Product”, (dt.: „minimal funktionsfähiges Produkt“) ist die vorläufige, aber funktionsfähige Version eines Produktes. Auf Basis eines MVPs wird dann echtes Nutzerfeedback gesammelt und das Produkt entsprechend weiterentwickelt. Die Nachfrage und Tauglichkeit eines Produktes werden also anhand echter Nutzerdaten getestet bevor dessen weiterer Ausbau vorangetrieben wird oder man sich auf neue, aussichtsreichere Ideen konzentriert. Das Produkt soll also auf der einen Seite so einfach wie möglich gehalten werden, damit es schnell entwickelt werden kann. Auf der anderen Seite muss es im ersten Schritt ausgereift genug sein, um es für die User nutzbar zu machen – erst dann generiert es einen Mehrwert für das zukünftige Produkt.